Karten von Marath

Die ersten Karten von Marath sind soweit fertig. Für den Anfang habe ich sie recht simpel aufgabaut und schön bunt angemalt. Da ich vorhabe, das Regelwerk als Buch zu verfassen und mit eigenen Illustrationen zu versehen, finde ich die farbige Variante zwar etwas problematisch, da Bücher oft auch in Schwarz-Weiß gedruckt werden, aber ich mag die farbigen Varianten sehr gerne. Als erstes habe ich eine normale Übersichtskarte von Marath gemalt, ohne mir groß Gedanken über die spätere kulturelle und länderspezifische Einteilung zu machen. Das einzige, was für mich schon feststand, war die Wüste, die auch eine eigene Nomadenkultur haben soll und die zwei Länder links und rechts, die als große Inseln bzw. Inselgruppen unabhängig zum Rest des Kontinents sind. 
Da ich für die beiden bereits Namen hatte (Loxan und Asmeron), fand ich die Idee ganz nett, dass die Inseln die Form der Anfangsbuchstaben L und A haben. 

Anschließend habe ich mir Gedanken über die Geschichte, die kulturelle Einteilung der Länder und ihrer Namen gemacht. Die Menschen kamen ursprünglich mit Schiffen aus dem Westen an. Das Land befand sich damals in einer sensiblen Koexistenz zwischen Dämonen, Drachen und Himmlischen, die aber auch Kriege führten. Bei Ankunft und Ausbreiten der Menschen, zogen sich die Himmlischen auf ihre fliegenden Inseln und die Dämonen in die Zerrwelt zurück, während die Menschen und die Drachen einen immerwährenden Kampf führten, der die Drachen an den Rand der Ausrottung brachte...

Was die Namen anging, so waren Loxan und Asmeron ja schon einmal fix. Die Asmeri sollen die magiebegabtesten der Menschen sein. Sie sind keine allzu guten Kämpfer, dafür aber belesene Trankkundler oder Verzauberer.
Die Loxaner sind die Tüftler. Sie erfinden ständig Dinge, die ihnen das Leben so einfach wie möglich machen sollen, jagen deshalb aber auch immer mal wieder etwas in die Luft. 
Auch Sanar und Antharis fielen mir recht leicht. Die Anthari sollen die Allrounder unter den Menschen sein. Sie sind die klassischen Alleskönner, ohne dass sie zu gut in allem sind. Durch ihre Grenzen sind sie gute Händler, müssen als Krieger diese jedoch genauso gut verteidigen können. Beinahe jeder spricht ihre Sprache, sie sind weltoffen und im Zentrum von Antharis liegt die zentralste Stadt von Marath, die ich erst Zentrium nennen wollte, die nun aber Tharun heißt. 
Die Sanarer stelle ich mir als sehr reiches Volk vor. Sie sind wie die Schweizer innerhalb von Europa. Je näher man an die Grenze kommt, desto teurer werden alle Waren. Vergleichsweise verdient man dort dafür recht viel Geld im Vergleich zu den anderen Ländern. 
Für die Wüste wollte ich etwas kurzes und habe mich schließlich für Zuru entschieden. Die Wüste selbst heißt Zuran-Wüste und das Volk nennt sich selbst die Zurui. Sie sind Nomaden und Überlebenskünstler. 
Orthan soll ein kultiviertes und freundliches Land werden. Dort soll es keine Sklaverei geben und alle sind nett und höflich, was aber zum Intrigen spinnen bei Hofe oder hinterhältigen Morden, anstatt zu offenen Duellen führt.
Bei Thoranien habe ich mir ein Wikingervolk vorgestellt, das zwar impulsiv ist und die gerne erst mal drauf hauen, bevor sie nachfragen, aber sie sind trotzdem nicht dumm und eher freundlich, solange man sie nicht beleidigt. Das Land Lorias ist sehr kriegerisch und aufbrausend. Sie sind diejenigen, die am meisten Kriege führen und darauf aus sind, ihr Land zu erweitern und die Grenzen zu verschieben. 

Überall auf Marath gibt es Portale zur Zerrwelt. Diese sind den Menschen weitgehend unbekannt und können nur von Dämonen mit einem Portalreif durchschritten werden. 
Auch können sich diese Portale an den seltsamsten Orten befinden, egal ob mitten in einer Höhle, nahe einer Stadt, inmitten des Ozeans oder in einem See. Auch ist den Menschen nicht bekannt, wie viele Portale tatsächlich existieren und wie sie erbaut oder hergestellt wurden. 

Über Marath, oft in großen Wolkenkokons verborgen, schweben die "Himmlischen fliegenden Inseln". Sie sind die Heimat der geflügelten Filani und können nur von Wesen mit Flügeln erreicht werden. 

Ob die Menschen schon früher von den Inseln erfahren haben und sie nur einfach nicht erreichen konnten, oder ob die Himmlischen sie tatsächlich Jahrhunderte lang geheim gehalten haben, weiß ich noch nicht ganz sicher. Sicher ist aber, dass sich die Himmlischen den Menschen erst 500 Jahre später offiziell gezeigt haben. 

Bei den Himmlischen wollte ich nicht allzu viele neu erfundene Namen für die Kulturen bringen, sondern mir auch ein paar normale Namen ausdenken. 
Meine Idee war es erst, dass die Himmlischen, im Gegensatz zu den Dämonen oder den Menschen, am stärksten eine Einheit sind. Sie haben einen hohen Rat, der für alle Kulturen spricht und der sich aus jeder Kultur der Himmlischen zusammensetzt. Mit reichlicher Überlegung fand ich aber eine weitere Idee auch ganz passend: 

Die Himmlischen wurden seit jeher von den Altehrwürdigen angeführt. Diese "Starken und Stolzen Adelsfamilien" waren unter den Himmlischen schon immer hoch angesehen und die eigentlichen Anführer ihrer Spezies. Die Altehrwürdigen waren starke Gegner der Menschen. Ihrer Ansicht nach, haben die Menschen sich Marath untertan gemacht und gehörten wieder vertrieben. Sie stellten Krieger und Assassinen zusammen, mit deren Hilfe sie einen verborgenen Krieg gegen die Menschen führten. Doch das himmlische Volk wollte diesen Krieg gar nicht. Viele wurden zu Schutzengeln und erlebten, dass die Menschen ebenso facettenreich und liebenswert sein konnten, wie die Engel. Immer mehr und mehr der Bevölkerung lehnte sich gegen die Altehrwürdigen auf und schließlich kam es zu einer riesigen Rebellion. Das Ergebnis war, dass die Altehrwürdigen als Herrscher der Himmlischen abgesetzt wurden und der Hohe Rat der Himmlischen eingeführt wurde, der sich aus allen Völkerteilen zusammensetzt. Doch nicht alle sind damit einverstanden und sinnen auf Rache...

Die Völker:

Die Sturmschwingen sind ein sehr kriegerisches Volk. Sie leben weit im Nordwesten über dem wilden Ozean und haben am wenigsten Kontakt zu den Menschen und Dämonen. 
Sie sind den Altehrwürdigen am loyalsten und verachten die Idee des Hohen Rates, wenngleich sie natürlich selbst Vertreter darin haben. 
Die Himmelsflügel leben auf den Westinseln im Süden. Sie sind ein argwöhnisches und vorsichtiges Volk, da die technisch versierten Loxaner, die die Inselgruppe unter ihnen bewohnen, ihnen das Leben etwas schwer gemacht haben. Irgendwann haben sie aber angefangen, die Technik der Loxaner mit ihrer Magie zu verbinden und sind seitdem neugieriger und offener, was die Technik der Menschen angeht. 

Die Antharius bewohnen die zentralen Inseln über Marath. Sie sind sehr bunt gemischt, ein bisschen die Allrounder unter den Engeln und recht weltoffen, auch was die Menschen angeht. 

Die Northan leben im Norden und sind großartige Handwerker und Fernkämpfer. Sie stellen die besten Bögen her und haben einen scharfen Blick.

Die Herax im Süden sind die Heiler unter den Himmlischen. Sie sind oft streng und prinzipientreu. Sie stellen die meisten Mitglieder im Hohen Rat der Himmlischen, hängen aber durch ihre Prinzipientreue und ihre Traditionen noch sehr an den Altehrwürdigen. Zudem sind sie streng gläubig. 
Die Wellenflieger leben im Nordosten über dem Meer. Sie sind athletische und ausdauernde Flieger, meist lustig und frech. Die meisten Begegnungen mit Menschen haben sie mit Piraten oder anderen Seefahrern, denen sie gerne nachts Schrecken einjagen und somit für viele Seemannsgeschichten verantwortlich sind. 

Die Zerrwelt ist die Heimat der dämonischen Molix. Die Zerrwelt ist eine Spiegelwelt von Marath, aber umgeben von riesigen, glatten Steinen. 
Meine erste Idee war, dass es eine Höhle ist, aber ich bin mir da noch nicht so sicher, da ich doch gerne hätte, dass sie den Himmel sehen können. Die Sonne allerdings sehen sie selten bis gar nicht, deshalb ist es in der Zerrwelt immer sehr düster und dunkel. Über die Portale können Dämonen, die einen Portalreif tragen, nach Marath und zurück in die Zerrwelt gelangen.  
Als die Menschen nach Marath gelangten, zog sich nur ein Teil der Dämonen durch die Portale zurück. Einige verblieben als ihr Seelentier auf Marath und lernte viel über die Menschen. 
Als sich die Himmlischen den Menschen offenbarten, waren die Dämonen nicht bereit dazu, doch das Geheimnis, dass es noch ein weiteres Volk neben den Menschen und den Himmlischen gibt, konnten die Himmlischen nicht ewig für sich behalten und so drang bald die Wahrheit durch. So gaben sich auch die Dämonen den Menschen gegenüber zu erkennen. 

Die Kulturen der Dämonen:

Die Flaverus leben im riesigen mittleren Teil der Zerrwelt. Sie sind durch alte Streitereien an den Grenzen das Volk, das mit Abstand die stärksten und vielfältigsten Krieger zu bieten hat, da sie zu jeder anderen Kultur eine zu verteidigende Grenze haben. 

Die Silanex leben in den Südwest-Gängen und sind begnadete Schmiede und Handwerker. Ihre Gebirge ist reich an Erzen.

Die Noramo leben in den Nordost-Gängen und sind sehr gute Verzauberer. Auch sie haben viel Gebirge und sind deshalb im Besitz vieler Erze und Kristalle, die sich leicht verzaubern lassen. 

Im Nordwesten leben die Heox. Sie sind oft sehr magisch begabt und glauben deshalb mehr an ihre eigene Macht als an die irgendwelcher Götter. 
Die Karax leben im Südosten und sind oft große und starke Seelentiere, die als Tierkrieger ausgebildet werden. Kleinere oder schwächere Tiere werden oft verstoßen oder nur belächelt, können ihren Nutzen jedoch unter Beweis stellen und in die Armeen der Karax aufgenommen werden. 

Die Franex sind wohl das vielseitigste Volk der Dämonen, denn sie haben kein Reich für sich, sondern leben frei als ihr Seelentier auf Marath oder in der Zerrwelt. Ein Franex ist oft ein Alphawolf in einem Rudel normaler Wölfe oder lebt als Fisch in den Gewässern von Marath. Aufgrund mancher Umstände kann es vorkommen, dass sie ihr Leben als Tier aufgeben und in die Zivilisation zurückkehren, beispielsweise wenn ihr Wald gerodet oder ihre Herde getötet wurde.