· 

Aro, ein König ohne einen Erben


Aro ist der zweitgeborene Sohn von Arkaton, dem König der Wellenflieger. Sein älterer Bruder Arax sollte ursprünglich die Thronfolge antreten, gab diese aber ab, um sich der Drachengarde anzuschließen. Somit wurde Aro der neue Thronfolger. 

 

Noch bevor dies geschah, war der zweitgeborene Prinz allerdings ein Freigeist und Wirbelwind. Die zwei Prinzen verstanden sich sehr gut und es gab keinen Streit unter ihnen.

Aro kümmerte sich nicht um die Erbschaft und gönnte sie seinem ernsterem und gewissenhafteren Bruder.

Er profitierte vom königlichen Glanz, während er selbst aber nur wenige Verpflichtungen hatte.

 

Der Sitz der Familie war in der Kathedrale von Yoraz, der größten Stadt der Wellenflieger.

Aro unternahm mit Freunden oder alleine oft Ausflüge in das umliegende Gebirge.

Dort lebt eine Vielzahl an Tieren, wo er oft mit den Vögeln flog, die an die Himmlischen gewohnt waren.

Eines Tages, als er alleine unterwegs war, traf er auf einen wunderschönen Phönix in den Bergen.

 

Dieser Phönix war die Dämonin Cirina in ihrer Seelentiergestalt. Dieses Seelentier ist extrem selten und kann nur von den Nachfahren eines Dämons angenommen werden, der einmal ein Seelenband mit einem Phönix eingegangen war (in diesem Fall ihr Großvater Alerus).

 

Der junge Himmlische flog viel mit dem Phönix und sie trafen sich beinahe jeden Tag, und eines Tages offenbarte Cirina ihm ihr wahres Gesicht. Unerfahren im Umgang mit Dämonen und von ihrer gemeinsamen Zeit und mittlerweile zur Freundschaft gewordenen Bekanntschaft, verriet er sie nicht, sondern akzeptierte, dass sie als Freigeist im Gebirge auf einer fliegenden Insel lebte.

 

Ihre Freundschaft vertiefte sich und sie wurden im Geheimen ein Paar. Cirina bemerkte zuerst, dass sie schwanger war und verheimlichte es zunächst. Doch zu Beginn ihrer Schwangerschaft beschloss Arax sich der Drachengarde in Asmeron anzuschließen, weil er von einem Drachenei auserwählt wurde. Somit rutschte Aro automatisch in der Erbfolge nach vorne und musste sich nun in seine neue Rolle als Thronfolger einbringen. Weil dies sehr viel Zeit in Anspruch nahm, konnte er Cirina erst nach einiger Zeit wieder sehen. Unter Tränen gestand sie ihm die Schwangerschaft ein und beide wussten, dass das Kind als halber Dämon und halber Himmlischer ewig geächtet werden würde.

 

Im Geheimen brachte Cirina das Kind auf die Welt und erleichtert stellten sie fest, dass das Mädchen eine verhüllte Aura besaß. Zudem wurde sie mit runden Ohren und flauschigen silberweißen Flügeln geboren.

Sie gaben dem Kind den Namen Jásarcá. Doch Aro traute sich nicht, das Kind in die Kathedrale mitzunehmen. Wenngleich Bastarde in ihrer Kultur keine Legitimierung nötig hatten, weil das Blut die Abstammung bestimmte und nicht die Ehe, war die Angst zu groß, dass jemand der Geweihten oder hohen Magier das Kind in besonderem Maße untersuchen würde, und ihre dämonischen Wurzeln erkannte.

 

So zog Cirina das Kind zunächst alleine im Gebirge auf, doch da sie selbst eigentlich hauptsächlich als Phönix gelebt hatte, war das Leben für sie nicht sehr angenehm, und mit einem Engelskind konnte sie unmöglich in die Zerrwelt zurückkehren. Als Ausweg dachte sie zwar an Marath, aber das von Menschen bewohnte Land war von den Bergen um Yoraz, einfach viel zu weit entfernt, um dort mit einem kleinen Kind hinzugelangen und die Totenkopfinsel war nicht bevölkert.

Zudem konnte Cirina selbst ja nur fliegen, wenn sie in ihrer Seelntiergestalt war, und so war es fast unmöglich, ein fast einjähriges Kind irgendwohin zu transportieren.

Aro hatte indessen den Thron bestiegen und kaum noch Zeit, um Cirina heimlich zu treffen. Und diese konnte sich für ihre Tochter keine schöne Zukunft in einem Gebirge fernab der Zivilisation denken.

Sie besprachen dieses Problem und beschlossen, dass es das Beste für Jásarcá wäre, wenn sie unter Himmlischen aufwachsen würde, wenn auch nicht im Palast, sondern eher in der unteren Schicht, wo niemand ihre genaue Herkunft überprüfen würde.

 

So verabschiedete sich Cirina ein letztes Mal von ihrer Tochter, in der Hoffnung, sie eines Tages wieder zu sehen, wenn sie etwas älter wäre, und der König brachte sie zu seiner damaligen Gouvernante, die nicht mehr im Palast arbeitete und in Papyros lebte.

Er erklärte ihr einen Teil der Geschichte und sagte nur, dass er das Kind nicht guten Gewissens zu sich nehmen könnte, weil es für sie kein schönes Leben wäre.

Eines Tages, wenn sie älter werden würde, würde er sich ihrer aber gerne wieder annehmen, aber erst, wenn sie volljährig sein würde. Vorher sollte sie nicht erfahren, wer ihre Eltern waren.

 

So wuchs Jásarcá unächst bei Idina in Geborgenheit und Liebe auf, denn die Gouvernante war eine gutherzige Frau und vergötterte das schöne Kind.

Doch leider war das Glück ihnen nicht lange Hold. Durch eine schwere Krankheit verstarb Idina und die sechsjährige Jásarcá kam in ein Waisenheim in Papyrus.

 

Dort lebte sie mit anderen elternlosen himmlischen Kindern ein Leben, das zumeist auf der Straße stattfand, denn die meiste Zeit waren die kleinen Engel auf sich selbst gestellt. Nur zum Abend hin mussten sie vollzählig wieder im Heim sein...


Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Um den Blog als RSS-Feed zu abonnieren, folgenden Link kopieren: https://abenteuer-in-marath.jimdofree.com/rss/blog/

Disclaimer: Die kleinen Charakter-Portraitbilder sind mit der kostenpflichtigen Software RPG Maker MV erstellt. 

Alle weiteren Bilder auf dieser Homepage wurden von der Künstlerin Tiebex Silver gemalt, die alle Rechte daran trägt.

Blogeinträge: 170 (Stand 17.11.2023)